Rhinaissance: ökologische Rheinaufwertung zwischen Taubergießen und der Ile de Rhinau ist machbar

Naturerbe, Biodiversität, Bekämpfung von Umweltverschmutzung | 17. Oktober 2022

Rhinaissance: ökologische Rheinaufwertung zwischen Taubergießen und der Ile de Rhinau ist machbar

Der Rhein und seine Auen auf der französischen Ile de Rhinau und im Naturschutzgebiet Taubergießen können naturnäher gestaltet und an den Klimawandel angepasst werden. Das ist das Ergebnis der deutsch-französischen Machbarkeitsstudie „Rhinaissance“, die das Regierungspräsidium Freiburg und die Région Grand Est am 30. September 2022 in Rhinau vorgestellt haben. Ziel ist es, die Zukunft der Grenzregion nicht nur wirtschaftlich und kulturell, sondern auch ökologisch weiterzuentwickeln.

Lösungsvorschläge, die dem gesamten Ökosystem dienen können

Durch den Ausbau des Rheins und die Ableitung eines Großteils des Wassers in den Kraftwerks- und Schifffahrtskanal ist der Fluss zwischen dem Taubergießen und der Ile de Rhinau ökologisch beeinträchtigt. Im Rahmen der Studie hat ein Team aus Wasserbauingenieuren seit 2019 verschiedene Lösungsansätze zur Verbesserung des Gewässerökosystems zusammengeführt. Unter anderem schlagen die Experten vor, den harten Uferverbau des Flusses stellenweise zu entfernen. Inseln sollten geschaffen und Altrheinarme besser an den Hauptstrom angebunden werden. An den festen Schwellen sollen Fischaufstiege eingerichtet werden. Alle Lösungsvorschläge werden im folgenden Film vorgestellt!

Eine wichtige Studie, um sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen

„Der vergangene Hitze- und Trockensommer hat gezeigt, dass unsere Flüsse immer extremeren Stresssituationen ausgesetzt sind und damit auch die Tiere und Pflanzen, die dort leben“, betonte Bettina Saier, Leiterin der ökologischen Station des RP im Taubergießen: „Rückzugsräume für Fische, naturnahe Uferbereiche, durchgängige Nebenarme und ein strukturreicherer Fluss, der vielfältige und artenreiche Lebensräume bietet, sind deshalb wichtiger als je zuvor.“

Marianne Horny-Gonier, Bürgermeisterin Rhinau: „Der Ausblick auf eine mögliche Verbesserung der Artenvielfalt in diesem ganz besonderen Teilgebiet des Rheins stellt eine große Herausforderung für unsere Region dar – für uns und für die zukünftigen Generationen, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels. Diese Herausforderung grenzüberschreitend, auf beiden Seiten des Rheins anzunehmen, ist nicht nur unerlässlich sondern auch eine Garantie für den Erfolg.“

Wie geht es weiter?

Mit Detailplanungen, vertieften Abstimmungen und den erforderlichen hydraulischen Berechnungen sollen die vorgeschlagenen Maßnahmen jetzt konkretisiert und gegebenenfalls angepasst werden, auch um die Belange der Schifffahrt zu sichern.

Die Machbarkeitsstudie „Rhinaissance“ können Sie sowohl in unserer Projektdatenbank als auch auf der Internetsite des Projektträgers, dem Regierungspräsidium Freiburg, herunterladen.

 

Bild: Regierungspräsidium Freiburg „Restrhein“